Über die enge Verzahnung von BUND mit dem Bundesverband WindEnergie BWE
Warum verhalten sich die ehemaligen Naturschutzorganisationen in Sachen Windindustriegebiete so seltsam zurück, wenn es um Naturschutzfragen geht? Ein Grund ist die enge personelle Verzahnung der beiden Lobby-Gruppen. Ein eindrückliches Beispiel bietet
Sylvia Pilarsky-Grosch. Aktuell ist die Landesgeschäftsführerin vom BUND Landesverband Baden-Württemberg. Vor dieser Tätigkeit arbeitete sie als Präsidentin des Bundesverbands WindEnergie, dem größten und finanzstärksten Lobbyverband der Windindustrie. Noch Fragen?
NABU – Stellungnahme des NABU Haigerloch
vernunftkraft.de – Bundesinitiative für eine vernünftige Energiepolitik
windwahn.de – Verdacht auf mangelhafte Qualität von Artenschutzgutachten
vernunftkraft.de – Windkraft? Geht gar nicht!
Sturm auf die Windräder (Die WELT 24.07.2016)
Wir brauchen eine Ethik-Kommission „Windkraft-Ausstieg“ (von Günther Keil)
Enoch zu Guttenberg: Ich trete aus dem BUND aus (FAZ 13.05.2012)
„Vor 37 Jahren habe ich den BUND mitgegründet – für eine schönere, gesündere Welt. Das Ziel wurde verfehlt, es geht nicht mehr um die Natur und ihren Schutz. Mir reicht es.“
Finanzspritze von Daimler „Nabu ist nicht käuflich“ (Stuttgarter Zeitung 26.04.2013)
„In Baden-Württemberg hat vor allem der Naturschutzbund Nabu diese Geldquelle entdeckt und will sie laut dem Landesvorsitzenden Andre Baumann auch ausbauen. Besonders ergiebig sind die Kontakte zum Automobilkonzern Daimler…. Hinter all diesen Großzügigkeiten könnte mehr stecken – wie erst die „Berliner Zeitung“, später dann der „Spiegel“ aufzeigten. Auslöser war ein Fall in Hessen: Der dortige Landesverband des Nabu habe laut Medienberichten eine Klage gegen einen Windpark zurückgezogen, weil die Betreiber eine halbe Million Euro in einen Naturschutzfonds eingezahlt hätten. Den verwaltet eine Stiftung des Nabu. Der Betreiber sprach von „Wegezoll“, die Naturschützer wiesen dies zurück.“
Lobby: Geld oder Klage (Spiegel 25.03.2013)
„Windpark, Autoteststrecke, Flughafen: Wenn die Kasse stimmt, machen Öko-Lobbyisten beim Umweltschutz schon mal Zugeständnisse. Kritiker sprechen von Ablasshandel.“
NABU Geschäftsbericht 2015
Der NABU hatte 2015 einen Jahresetat von rund 38 Millionen Euro, davon waren 5,5 Millionen Euro (= knapp 15 %) staatliche Zuschüsse (u.a. Bundesumweltministerium, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, etc.). Private Mittelgeber sind u.a. die Volkswagen AG u.v.m. (Wes‘ Brot ich ess‘, dess‘ Lied ich sing.)
Über die enge Verquickung von NABU und BUND mit dem Windparkbetreiber NATURSTROM AG
Der NABU wirbt für den Ökostromanbieter und Windparkbetreiber NATURSTROM AG. Die NATURSTROM AG wurde von 1998 u.a. von Mitgliedern von BUND und NABU gegründet. Sie betreibt selbst Windparks in Deutschland und begleitet Investoren von der Planung bis zum Betrieb. Mit rund 250 Mio. Euro Jahresumsatz zählt die NATURSTROM AG zu den größten deutschen Öko-Energieversorgern.
Auf der NABU Seite heisst es u.a.:
„Wenn Sie nicht damit zufrieden sind, wie die vier großen Energiekonzerne E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall ihre Marktmacht ausnutzen, die Strompreise fast nach Belieben erhöhen und dabei Milliardengewinne einstreichen, die Gewinnung von Strom aus naturverträglichen Erneuerbaren Energiequellen zusätzlich fördern wollen,… dann ist Ökostrom die richtige Wahl für Sie! Steigen Sie noch heute auf Ökostrom um! Grüner Strom Label. Wichtig ist dabei, einen Ökostrom-Anbieter zu wählen, der nachweisen kann, dass er tatsächlich in den Bau neuer Anlagen zur Nutzung von Bio-, Wind- und Solarenergie bzw. in die energetische und ökologische Modernisierung von Wasserkraftwerken investiert. Dies ist gewährleistet bei Ökostrom-Anbietern, die mit dem „Grüner Strom Label“ ausgezeichnet sind. Das „Grüner Strom Label“ wird unter anderem vom NABU getragen und gewährleistet, dass die Stromerzeugung naturverträglich erfolgt. Der NABU empfiehlt den persönlichen Atomausstieg durch Wechsel zu einem Anbieter, der ausschließlich grünen Strom liefert, unabhängig von den großen Energiekonzernen ist und bundesweit allen Stromkunden zur Verfügung steht. Die NABU-Bundesgeschäftsstelle bezieht den Strom von der Naturstrom AG, einem der vier von „Atomausstieg selber machen!“ empfohlenen Ökostrom-Anbieter.“
Die Unabhängigkeit des NABU in Sachen Windenergie und Naturschutz darf bezweifelt werden.
Hamburg verlangt Baugenehmigung für Storchennest
In Hamburg liegt ein Fall vor Gericht, bei dem ein Windmaschinen-Investor seine 3 Millionen Euro Investitionssumme für neue Windräder bedroht sieht, weil Nisthilfen für Storchen aufgestellt wurden. Dabei wurden die Bürger vom NABU Hamburg beim Bau der Nisthilfen für Storchenhorste ehrenamtlich unterstützt. Jetzt verschickt das erste Bezirksamt der Freien und Hansestadt Hamburg erste Schreiben mit Aufforderungen, die Storchenmasten zu entfernen, weil keine Baugenehmigung vorliegen würde (Achtung, kein Aprilscherz). In Hamburg regiert eine Koalition aus SPD und der ehemaligen Umweltschutzpartei DIE GRÜNEN. Übrigens, der Investor begründet das Vorgehen gegen die Storchenmasten nicht mit seinen Kapitalgewinnen, sondern mit „anderen öffentlichen Belangen“. Darauf muss man erst mal kommen.
Beiträge und Präsentationen zum Thema:
- 2017-02-15 Windkraftinfoveranstaltung im Zollernalbkreis
- Exemplarischer Widerspruch: Stellungnahme Regionalplan Wernau Windkraft
- Infraschall von Windkraftanlagen als Gesundheitsgefahr
- Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall – 2014
- Wind Turbine Syndrome
- Windkraftanlagen nur wenn der Abstand stimmt
- Hinweise zum Schattenwurf
- Windkraft „strahlt“ auch – über die gesundheitlichen Gefahren durch Infraschall